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Naturerlebnisplatz: Bergsturz im Steigbachtal

Quelle: Naturpark Nagelfluhkette e.V., Autor: Rolf Eberhardt
Beschreibung
Auf dem Weg hinauf zum Immenstädter Horn führt der Weg direkt an einem großen Bergsturz vorbei. Kurz unterhalb der Anrisskante, die auf ca. 980 m Höhe liegt, bekommt man einen eindruckvollen Einblick in das Sturzgelände. Im Laufe eines Jahres, nämlich zwischen März 2006 und März 2007, sind als Folge starker Niederschläge bzw. der Schneeschmelze insgesamt 300.000 m³ Gesteinsmaterial Richtung Tal gestürzt. Dass entspricht dem Volumen von 500 Einfamilienhäusern. Nur durch massive Sicherungsmaßnahmen konnte verhindert werden, dass Teile Immenstadts in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Der naturnah bewirtschaftete Bergmischwald am Immenstädter Horn schützt die Stadt eigentlich wirkungsvoll vor Felsschlag, Muren und Lawinen. Die Gründe für den Bergsturz sind vielfältig. Einer ist in der Geologie zu suchen.
Die hier vorherrschenden Molasseschichten bestehen aus einer Wechsellagerung von tonig-mergeligen Schichten und Konglomeraten, dem Nagelfluh. Unter bestimmten Voraussetzungen können an den Schichtgrenzen die oben aufliegenden Gesteine über den darunter liegenden abrutschen. Dabei ist meist viel Wasser im Spiel und das Material gleitet wie auf einer Wasserrutsche zu Tal. Der Rutschhorizont im Steigbachtal lag dabei in etwa acht Metern Tiefe und damit deutlich unter dem stabilisierenden Wurzelwerk der Fichten, Buchen und Tannen.