Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1650 hm |
Abstieg
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1650 hm |
Tiefster Punkt |
Gries i. Sulztal/Parkplatz 1569 m |
Höchster Punkt |
Murkarspitze 3148 m |
Dauer
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7:30 h |
Strecke
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20,2 km |
Murkarspitze - ein alpiner Gipfel im Nahbereich der Amberger Hütte

Quelle: ÖAV Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl
Die Tour
Die Murkarspitze gehört rund um die Amberger Hütte noch zu den seltener besuchten Gipfelzielen. Einerseits liegt sie etwas versteckt und andererseits ist für die allermeisten SchitourengeherInnen die Kuhscheibe das begehrte Ziel. Die Murkarspitze ist ein alpiner Schigipfel, der eine sichere Spitzekehrentechnik erfordert. Hinzu kommt, dass der Gipfel bei ungünstigen Verhältnissen nicht immer erreichbar ist und zudem einen durchaus alpinen Charakter aufweist.
Vom Parkkplatz in Gries i. Sulztal der Rodelbahn taleinwärts folgend. Direkte Anstieg im unteren Abschnitt verkürzen etwas den Anstieg. An der Vord. Sulztalalm vorbei, erreichen wir die Amberger Hütte auf 2135 m. Über den flachen Talboden "In der Sulza" ca. bis zur Hälfte, zweigen wir rechterhand ab und steigen über den ersten Steilhang auf. Nun über schön kupiertes Gelände rechtshaltend in das Roßkar. Mulden und Tälchen wechseln sich dabei ab. Weiter in das "Hintere Tal", von wo es nach einer kurzen Senke der Anstieg über den steilen Gipfelhang bis zur Scharte auf 3068 m emporführt. Bei guten Verhältnissen mit Schi ansonsten zu Fuß dem Gratverlauf bis zum Gipfel folgend. Dabei müssen bein ungünstigen Verhältnissen auch Felsbereiche überklettert werden.
Autorentipp
Nach Neuschnee mit wenig Wind und dennoch sicheren Verhältnissen bietet der steile Gipfelhang höchsten Pulvergenuss. Auch bei Firn ist diese Schitour zu empfehlen, zumal dieser Gipfel seltener besucht wird als sein Nachbar, die Kuhscheibe.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz Gries i. Sulztal (1569 m)
Ziel
Parkplatz Gries i. Sulztal (1569 m)
Weg
Wir starten unsere heutige lange Schitour vom großen Parkplatz am Ortsende von Gries i. Sulztal (1569 m). Auf der Rodelbahn geht es zügig taleinwärts und schon bald können einzelne Abschnitte abgekürzt werden. Weiter auf der Rodelbahn erreichen wir nach einer knappen Stunde die Vord. Sulztalalm (1894 m). An dieser vorbei, steigt die Rodelbahn etwas an, Wir passieren die weitläufigen Hänge der "Gaislehen", die häufig lawinengefährdet sind. Zumeist wird man bereits beim Aufstieg zahlreiche Lawinenkegel entlang der Rodelbahn feststellen können. Nun wird es nochmals kurz flach, bevor es die letzten 10 Minuten nach der Hint. Sulztalalm zur Amberger Hütte (2135 m) über die Rodelbahn hinaufgeht. Die Schutzhütte tritt erst ganz zuletzt ins Erscheinungsbild, da sie hinter einem Felskopf steht. Der Blick von hier nach Süden über den Talboden und auf die hohen Gletscherberge der Stubaier Alpen ist atemberaubend schön. Wir fahren wenige Meter in den Talboden "In die Sulza" und folgen diesem zumeist auf präparierter Strecke bis zur Hälfte des Bodens. Wir zweigen rechterhand ab und steigen steil über den markanten Rücken zum Roßkar auf. Wir halten uns etwas rechts und überwinden dabei wunderschönes kupiertes Gelände. Die Murkarspitze im Westen haben wir bereits im Blickfeld und steuern diese in direkter Linie an. Wir erreichen das "Hintere Tal", wo wir kurz abfahren, bevor wir steile 200 Höhenmeter zur Scharte zwischen der Murkarspitze und der Muschenspitze aufsteigen. Für die Allermeisten ist die Scharte auf 3068 m der Zielpunkt, wir aber steigen noch knapp 100 Höhenmeter zum Gipfel der Murkarspitze (3148 m) auf. Der Anstieg ist nicht ganz einfach, hängt aber auch vor allem von den Schneeverhältnissen ab. Bei einer stabilen Schneedecke ist ein Anstieg mit Schi möglich, ansonsten zu Fuß. Der Anstieg entlang des Grates erfordert alpine Erfahrung und Trittsicherheit, den zweimal müssen kurze Felsabschnitte überklettert werden. Der letzte Teil des Anstieg zum Gipfel ist unschwierig. Bei ganz sicheren Verhältnissen besteht die Möglichkeit mit den Schi direkt über die Gipfelflanke hinunter in das Kar abzufahren. Das ist aber nur sehr guten Schifahrerern vorbehalten. Ansonsten erfolgt der Abstieg wie der Aufstieg. Von Scharte in weiterer Folge steil hinunter in das "Hintere Tal" und über die schönen und wenig steilen Hänge bis zum letzten Steilhang oberhalb des Talbodens. Über den Rücken und bei sicheren Verhältnissen durch die Mulden talwärts. Nach einer Schiebestrecke erreichen wir die Amberger Hütte. Zuletzt über die Rodelbahn bis zum Ausgangspunkt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn von Westen oder Osten kommend bis nach Ötztal-Bahnhof (www.oebb.at). Weiter mit dem Linienbus der Ötztaler Verkehrsbetriebe bis Längenfeld/Kreisverkehr (www.oetztal.com/oeffentliche-verkehrsmittel-winter). Umsteigen und mit dem Langlaufbus nach Gries im Sulztal bis zum Ortsende (www.oetztal.com/skibusse).
Alle Infos zu den Fahrplänen:
Anfahrt
Auf der Inntalautobahn A12 von Westen als auch von Osten kommend bis zur Ausfahrt Ötztal. Weiter auf der Ötztalstraße B186 bis Längenfeld. Bei der 3. Ausfahrt im Kreisverkehr in Richtung Gries i. Sulztal ausfahren. Auf der Grieser Landesstraße L 239 ca. 6 km hinauf in das Bergdorf von Gries bis zum Ortsende.
Parken
Am Ortsende befindet sich ein großer Parkplatz (Ausgangspunkt für Skitouren, Bergtouren, ...). Der Parkplatz ist kostenfrei.
Weitere Informationen
Amberger Hütte (2135 m): Tel. +43/(0)676/9523426, info@seldon.at, www.amberger-hütte.at,
geöff. von Anfang Februar bis Anf. Mai (Reservierung ist unbedingt erforderlich)
Vord. Sulztalalm (1894 m): Tel. +43/(0)5253/5634, www.gries-oetztal.at, geöff. ab Weihnachten bis Anf. Mai
Ausrüstung
LVS-Gerät, Sonde, Schaufel; im Frühjahr sind für den steilen Gipfel Harscheisen von Vorteil.
Für die Gipfelbesteigung ist die Mitnahme von (Leicht)Steigeisen zu empfehlen.
Sicherheitshinweise
Der Steilhang, der sich vom Boden "In der Sulza" nach der Amberger Hütte emporzieht ist nach Neuschneefällen mitunter lawinengefährdert. Sichere Verhältnisse sind für den über 35° steilen Gipfelhang notwendig. Bei günstigen Verhältnissen und viel Schnee ist ein Anstieg zum Gipfel noch unterhalb der Scharte mit Schi möglich. Ansonsten erfolgt der Anstieg von der Scharte zu Fuß. Trittsicherheit und sicheres Steigen in steilem Gelände ist Voraussetzung.