Großglockner (3.798 m) über Stüdlgrat

Quelle: DAV Sektion Teisendorf, Autor: Stefan Stadler

Die Tour

Großartige Tour im Nationalpark Hohe Tauern. Der südseitig ausgerichtete Grat führt in festem Granit direkt auf den Gipfel.

Mit "Bergauf-Bergab" unterwegs auf dieser Tour: hier geht es  zur Mediathek des Bayerischen Rundfunks.

Mit gutem Grund einer der bekanntesten Anstiege in den Ostalpen. Wer den hohen Anforderungen des Stüdlgrates gewachsen ist und gute Bedingungen für die hochalpine Tour abwarten kann, wird ein einzigartiges Bergerlebnis haben! Während des gesamten Aufstieges hat man eine tolle Aussicht, die mit dem Panorama auf den höchsten Berg von Österreich nochmal getoppt wird! Das sehenswerte Gipfelkreuz auf dem Großglockner ist bereits über hundert Jahre alt. Der Großglockner Hochalpenstraße mit der Franz-Josef- Höhe ist nach dem Schloss Schönbrunn die zweithäufigst besuchte Attraktion in Österreich.

Autorentipp

Zum Sonnenuntergang ist es lohnend von der Stüdlhütte in 20 Minuten auf den Fanatkogel (2.905 m) zu gehen!

Info

Schwierigkeit
III+
40°
AD
schwer
Aufstieg
1000 hm
Abstieg
1000 hm
Tiefster Punkt Stüdlhütte
2802 m
Höchster Punkt Großglockner
3798 m
Dauer
8:00 h
Strecke
6,3 km

Details

Seillänge 1 x 50 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Stüdlhütte

Ziel

Stüdlhütte

Weg

Zustieg: Von der Stüdlhütte gehen wir den Weg auf das Teischnitzkees. Man betritt den flachen Gletscher und geht immer westlich vom Luisengrat weiter zur Luisenscharte (3.175 m). Jetzt noch ein Stück auf dem Teischnitzkees bis man am Einstieg die Randkluft auf ca. 3.200-3.250 m überqueren kann.

Tour: Wir steigen westlich vom Grat über die sogenannte Petersstiege (UIAA I-II) weiter bis zum Frühstücksplatz (3.550 m). Von der Tafel leicht links und eine Verschneidung III hinauf. Den nächsten Turm (Kanzel) umklettert man östlich. Von hier geht es in anhaltender Schwierigkeit, oft sehr ausgesetzt, meist westlich des Grates weiter. Es folgt eine Platte die man über einen Riss erreicht III+. Nach einer weiteren Seillänge folgt die Schlüsselstelle III+ A0, die mit einem Hanfseil und Trittstiften begehbar wird. Nun etwas leichter bis zum höchsten Punkt von Österreich.

Abstieg: Vom Gipfel geht es in leichter Kletterei ca. 40 Meter (UIAA I-II, BH) hinunter zur Glocknerscharte (Sicherungsstange). Hier mündet von Norden die Pallavicinirinne. Man überquert vorsichtig die ausgesetzte Scharte und geht jenseits am Fixseil entlang hinauf zum Kleinglockner. Jetzt in leichter Kletterei (UIAA I-II) den Sicherungsstangen folgend immer am ausgesetzten Grat entlang. Zuerst noch flach und dann teils steil abwärts bis zur Scharte. Hier gehen wir nach Osten das Glocknerleitl im ca. 40 Grad steilen Eis hinunter. Ich habe das Glocknerleitl bei meinen Begehungen früh im Jahr (Firn und Eis) einfacher vorgefunden, als spät in der Saison, wo teilweise apere Stellen und loser Schutt zusätzlich Schwierigkeiten bereiteten. Am Glocknerleitl befinden sich nur noch weit oben wenige Sicherungsmöglichkeiten an der nördlichen Begrenzung (Bohrhacken am Fels). Dann im immer flacher werdenden Firn in südöstlicher Richtung weiter zur Adlersruhe (= Erzherzog-Johann-Hütte - 3.451 m). Über den drahtseilgesicherten Mürztaler Steig steigt man ab auf das Ködnitzkees. Vorsicht an der Randkluft und weiteren Spalten auf dem Gletscher (anseilen!). In einem weitem Bogen quert man südwestlich zum Luisengrat und entlang diesem zum Gletscherende. Nun in wenigen Minuten zurück zur Stüdlhütte.

Muss man nicht mehr zurück zur Hütte, kann man auf dem Mürztaler Steig bleiben und in fast direkter Linie zur Lucknerhütte.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Von Spittal an der Drau mit der Regionalbahn nach Lienz. Von dort mit den Bussen Linie 4412 und 4408 (Umsteigen in Huben) nach Kals. Mit dem Taxi oder zu Fuß (ca. 1,5 Std) zum Lucknerhaus.

Anfahrt

Man fährt in Kufstein von der Autobahn (A93 + A12) ab und über St. Johann und Mittersill erreicht man die Felbertauernstraße. Man überquert den Felbertauern (Maut am Tunnel EUR 10,-) und fährt in Huben in Osttirol links weiter nach Kals. Kommt man vom Süden, fährt man die Felbertauernstraße ebenfalls bis Huben in Osttirol und dann nach Kals. Immer auf der Hauptstraße bleibend durch Kals am Großglockner fahren und dann auf der  Kalser Glocknerstraße (nochmal EUR 10,- Maut) weiter zum Lucknerhaus.

Parken

großer, kostenfreier Parkplatz am Lucknerhaus

Weitere Informationen

Touristinformation Kals, Lucknerhaus, Lucknerhütte, Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe), Nationalpark Hohe Tauern, Stefan auf Facebook

Ausrüstung

Kletter- und Gletscherausrüstung: 50m Seil, 5 Exen, Satz Keile zur zusätzlichen Absicherung, Eisschrauben, Schlingen ...

Sicherheitshinweise

Von der Beliebtheit der Tour und der rel. "leichten" Bewertung sollte man sich nicht täuschen lassen! Der Grat ist häufig mit Schnee und Eis bedeckt und muss dann mit Steigeisen beklettert werden. Die Tour ist sehr lange und stellt deshalb auch hohe Anforderungen an die Kondition. Nicht zuletzt wegen der Höhenlage und dem daraus resultierende Klima (Wind), fühlt sich die Tour wesentlich schwieriger als UIAA III an. Auch der Abstieg im kombinierten Gelände Fels/Eis fordert nochmal die volle Konzentration!

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