Großer Drusenturm (2830 m), Rätikon

Quelle: ÖAV Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Die Tour

Der Rätikon liegt etwas versteckt im Süden Vorarlbergs, bietet aber mit dem Großen Drusenturm oder auch Großer Turm genannt, wohl eine der schönsten Skitourenaufstiege und Abfahrten in Vorarlberg. Schon der Anstieg durch den "Sporertobel" mit den mächtigen Felsfluchten und Felsspitzen der Drei Türme kann durchaus als einzigartig bezeichnet werden und lässt jedes Skitourenherz höher schlagen. Auf wenn der Zustieg vom Stausee in Latschau sehr lange ist und dabei über 1800 Höhenmeter überwunden werden müssen, entschädigt die Bergkulisse und Aussicht für alle schweißtreibenden Mühen. Es besteht aber auch die Möglichkeit die Skitour abzukürzen, indem man auf der Lindauer Hütte (geöffnet von Dezember bis ca. Mitte März) nächtigt.

Wir starten vom großen Parkplatz beim Stausee oberhalb des Ortes von Latschau. Der Beginn des Aufstieges führt an den Häusern vorbei, bis wir den Taleingang des Gauertales erreichen. Dabei orientieren wir uns immer an der Beschilderung "Lindauer Hütte/Gauertal". Nach einem Steilaufschwung passieren wir die zahlreichen Almen von Vollspora. Auf der Rodelbahn und teilweise auch abkürzend und den Blick auf das gewalte Bergmassiv der Drusentürme gerichtet, erreichen wir die Lindauer Hütte. Von der Schutzhütte nach Westen, vorbei an der Sporaalpe, erreichen wir den Beginn des Öfatobels. Schon bald drehen wir uns in südlicher bzw. südöstlicher Richtung und münden in den Sporertobel ein. Durch diesen in angenehmer Steilheit bergwärts bis zur Steilstufe, die ein Kriterium bei dieser Schitour darstellt. Über diese hinauf, erreichen wir das Plateau, von dem wir nach gut 150 Höhenmetern den Gipfel des Großen Drusenturms erreichen.  

Autorentipp

An schönen Wochenenden zählt der Große Drusenturm zu einem sehr beliebten Tourenziel. Unter der Woche ist es bedeutend ruhiger. Besonders schön ist die Tour nach nicht zu großen Neuschneefällen bei gleichzeitiger geringer Lawinengefahr. Eine Übernachtung auf der Lindauer Hütte (sehr gutes Essen) lohnt sich allemal, da noch weitere herrliche Skitourenziele im Nahbereich der Schutzhütte liegen (Sulzfluh, Gr. Drusenturm über den Eistobel, Drusenfluh durch die Blodigrinne (schwer), Öfakopf, Geisspitze, Drusentor, ...)

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1850 hm
Abstieg
1850 hm
Tiefster Punkt Latschau/Stausee
1000 m
Höchster Punkt Großer Drußenturm
2830 m
Dauer
6:15 h
Strecke
21,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Latschau/Stausee (1000 m)

Ziel

Latschau/Stausee (1000 m)

Weg

Der große und gebührenfreie Parkplatz beim Stausee (1000 m) oberhalb von Latschau ist Ausgangspunkt für die lange, jedoch landschaftlich und alpinistisch einmalige Schitour auf den Großen Drusenturm. Wir folgen dem Parkplatz an dessen westlichen Ende und steigen nun sanft neben Häusern in südlicher Richtung über die Wiese auf. Zweimal eine Seitenstraße querend, erreichen wir den Eingang des Gauertales. Nach einem kurzen Stück ohne viel Höhengewinn, erreichen wir einen Steilaufschwung, wobei wir immer auf der Forststraße (= Rodelbahn) bleiben. Nach dem kurzen Steilaufschwung, erreichen wir die weitläufigen Almflächen von „Volspora“. Weiter taleinwärts und erstmals den grandiosen Blick auf die markanten Drusentürme gerichtet, kann mit Fortdauer des Aufstieges immer wieder die Forststraße über den Sommerweg abgekürzt werden. Nach gut 2 Stunden ist schließlich die an der Waldgrenze schön gelegene Lindauer Hütte (1744 m) erreicht. Eine kurze Rast sollte man sich hier gönnen, bevor die weiteren 1100 Höhenmeter in Angriff genommen werden. Von der Schutzhütte geht anfangs flachen nach Westen zur Ob. Sporaalpe (1739 m). Von dort steuern wir die markante Schneepyramide des Öfakopfes an. Nach dem Flachstück steigen wir noch ein kurzes Stück über den Öfatobel auf, wenden uns aber schon bald nach links in südliche Richtung. Vor uns liegt nun der zwischen den gewaltigen Felsen hinaufreichende Eistobel, den wir aber rechterhand liegenlassen, da unser Aufstieg durch den Sporertobel noch etwas südöstlicher erfolgt. Die Überwindung einer kurzen (ca. 50 HM) Steilstufe, ist der eigentliche Eingang in den Sporertobel, der nun weit ausladend zwischen gewaltigen Felswänden und -türmen in angenehmer Steilheit emporführt. Mit Fortdauer des Aufstieges werden die Hänge immer steiler und gehen auf ca. 2600 m zwischen Kl. Drusenturm und Mittlerer Drusenturm in einen ca. 40° steilen Hang über. Dieser ist sicherlich die Schlüsselstelle dieser Tour und sollte deshalb nur bei sicheren Verhältnissen begangen werden. In wenigen Spitzkehren steil nach oben, folgt nun eine kurze Querung, um das südseitig gelegene Plateau des Mittleren und Gr. Drusenturms zu erreichen. Von hier sind es nur mehr gut 180 Höhenmeter bis zum Gipfelziel, das aber noch nicht sichtbar ist. Wir steigen in angenehmer Steilheit über den Südosthang auf, queren bei ca. 2780 m nach rechts hinaus, folgen einem sanften Hang hinauf zum Gipfelplateau und erreichen nach einer kurzen Querung den mit einem sehr kleinen Kreuz verzierten Gipfel des Gr. Drusenturms (2830 m).

Die Abfahrt erfolgt bis zur Lindauer Hütte wie der Aufstieg. Die Abfahrt von der Lindauer Hütte zum Ausgangspunkt sollte ausschließlich über die Rodelbahn erfolgen.

Anmerkung: Da die Lindauer Hütte von Ende Jänner bis Mitte März (anschließend an den Wochenenden) durchgehend geöffnet hat, kann die Schitour auf den Gr. Drusenturm auf 2 Tage aufgeteilt werden. 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Der Ausgangspunkt Latschau/Kraftwerk ist mit Bus und Bahn sehr gut machbar.

Mit dem Schnellzug bis Bludenz (www.oebb.at). Umsteigen und weiter mit der Schnellbahn (www.oebb.at) bis Tschagguns. Nach einem kurzen Fußmarsch von 3 Min. zur Bushaltestelle Tschagguns Illwerksplatz. Weiter mit dem Bus 1 nach Latschau/Kraftwerk.

Anfahrt

Von Osten:

Auf der A12 Inntalautobahn sowie auf der S 16 Arlberg-Schnellstraße bis nach Bludenz und anschließend auf der B 188 bis Tschagguns. Über die Landes- und Dorfstraße hinauf zum Stausee von Latschau.

Von Norden:

Auf der A14 Rheintalautobahn nach Bludenz. Weiter wie oben beschrieben.

Parken

Großer Parkplatz beim Stausee oberhalb von Latschau (gebührenfrei).

Weitere Informationen

Lindauer Hütte (DAV, 1744 m): Tel. +43/(0)664/5033456, E-mail: lindauerhuette@aon.at, www.lindauerhuette.at, geöff. von Ende Jänner bis ca. Mitte März durchgehend, ab Mitte März bis Ende März jeweils von Freitag bis Sonntag.

Ausrüstung

Normale Schitourausrüstung mit LVS-Gerät, Lawinenschaufel und Sonde. Die Mitnahme von Harscheisen wird angeraten.

Sicherheitshinweise

Bis zur Lindauer Hütte ist der Zustieg über die Rodelbahn und teilweise abkürzend über den Sommerweg gefahrlos möglich. Nach der Schutzhütte bzw. mit dem Anstieg durch den Sporertobel sind absolut sichere Verhältnisse Voraussetzung. Vor allem der letzte Aufschwung auf das Plateau (2650 m) ist mit ca. 40° sehr steil und auch aufgrund seiner Nordausrichtung häufig lawinengefährdet. 

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