Almtaler Sonnenuhr

Quelle: ÖAV Sektion Steyr, Autor: Markus Deichstetter

Die Tour

Mit der Almtaler Sonnenuhr werden Neunerkogel, Zehnerkogel, Elferkogel und Zwölferkogel überschritten.

Die Überschreitung der "Almtaler Sonnenuhr" mit Neuner-, Zehner-, Elfer- und Zwölferkogel bietet eine interessante und beeindruckende Bergfahrt - die aufgrund der fehlenden Steiganlagen / Markierungen nicht sehr oft begangen wird. Dieser Teil der Plateauhochfläche zeichnet sich geologisch durch ihre besonders scharfen Kalkformationen und rauhen Platten aus; dementsprechend beansprucht wird auch das Schuhmaterial.

Achtzugeben ist auf die zahlreichen Dolinen, die das recht zerklüftete Plateau durchziehen. Vorsicht auch auf den steilen Schneefeldern im Grieskar, die sich tlw. bis in den Herbst hinein halten. Die Route ist daher nur jenen mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit zu empfehlen.

Konditionsstarke Geher können auch noch zum Einserkogel absteigen, allerdings ist die Rückkehr bei Verwendung einer alternativen Route im südseitigen kupierten Gelände Richtung Steirerkar durch das Latschenlabyrinth unübersichtlich und schwierig.

Der Gr. Rabenstein hingegen ist vom Zwölferkogel aus recht leicht zu erreichen.

Verschärft könnte man die "Almtaler Sonnenuhr" just-in-time abstellen, d.h. um 9:00 am Neuner, 10:00 am Zehner usw. bis um 13:00 am Einser; allerdings erfordert dies insbesonders zwischen Elfer und Zwölfer entsprechendes Traillaufvermögen und sei nur trittsicheren Ausdauersportlern ans Herz gelegt.

Autorentipp

Die Tour ist ausgezeichnet zur Vernichtung von Schuhwerk mit bereits angeschlagener Profilsohle geeignet.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1779 hm
Abstieg
1779 hm
Tiefster Punkt 594 m
Höchster Punkt 2096 m
Dauer
10:00 h
Strecke
19,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gasthof Seehaus am Almsee

Ziel

Gasthof Seehaus am Almsee

Weg

Vom Almsee aus zuerst entlang der Forststraße der Markierung entlang in die Röll zu einer Wegteilung am Fuß des Grieskars - dort links haltend den Sepp-Huber-Steig in Richtung Pühringerhütte zuerst durch Latschenfelder und später dem versicherten Steig in das Ahornkar folgen; noch bevor man das große Schuttfeld unterhalb des Röllsattels erreicht (3 h) zweigt man vom Weg ab und folgt den Steinmanndln durch eine recht markante Verschneidung hoch auf das Plateau. (alternativ könnte man auch  ca. 20 Hm unterhalb des Röllsattels weglos rechts abzweigend einer latschenlosen Rinne in westlicher Richtung folgen, und gelangt teils absteigend [ca. 30 Hm] durch scharfkantigen Karst und zwischen Latschenfeldern und Dolinen in das latschenlose Plattengelände).

Nun eher rechts in Nähe der Nordabbrüche den vereinzelten Steinmännern folgend nach W bis zu den markanten, aufsteilenden Platten des Neunerkogels; da diese recht rauh und griffig sind, können sie direkt in leichter Kletterei (I) erstiegen werden; danach recht rasch in nordöstlicher Richtung zum Gipfel des Neunerkogels (1904 m)(ca. 1 3/4 h).

Vom "Neuner" aus ist der Weg nun recht klar vorgezeichnet: erst nach WNW absteigend in die Mulde, um von dort dann wieder über tlw. steile Platten zum Zehnerkogel (1929 m) aufzusteigen (ca. 3/4h).

In selbiger Weise dann vom "Zehner" zum Elferkogel (2038 m) (ca. 3/4h).

Vom "Elfer" in südlicher Richtung entlang des Grats bis zur in der Karte eingezeichneten Winterroute (Markierungsstangen!) bevor entlang dieser in zunehmendem Rasengelände in das Grieskar abgestiegen wird.

Vom Grieskar aus kann man nun entweder den mit Steinmandln markierten (aber wenig ausgeprägten) Steig suchen, oder einfach erneut über rauhes und wild zerklüftetes Plattengelände weglos zum Grad aufsteigen. Spätestens dort folgt man einem teils sichtbaren Steig zum Gipfel des Zwölferkogels (2102 m). Das Gipfelkreuz des Vorgipfels steht prominent etwas weiter unten, da von dort aus der Almsee eingesehen werden kann (ca. 1.5h).

Wer sich jetzt dazu entscheidet, noch den "Einser" mitzunehmen, sollte dafür ca. 3.5h zusätzlich einplanen: zuerst dem vom "Zwölfer" nach West entsendenden Rücken absteigen um danach etwas schwieriger links an den Latschenfeldern vorbeihaltend über ein Schuttfeld hinunter in die Grube abzusteigen. Dort auf und ab über tlw. mit Schnee verfüllte Mulden (großes Felsentor!) querend hinüber zu den südseitigen Wiesenhängen des Einserkogels. Die letzte steile Wiese (bevor der Hang Richtung West dreht) wird bis zu den Latschen aufgestiegen, kurz vor dem im Jahr 2018 errichteten Gipfelkreuz leitet eine Latschengasse zum Gipfel hoch (1945 m, wenig ausgeprägt).

(Eingefleischte Masochisten mit Klettererfahrung können vom Einserkogel auch versuchen, das kupierte Gelände mit Latschendickicht zum Kolmkar durchzusuchen, um über dieses ins Almtal zurückzukehren. Hier sei gewarnt, daß das unübersichtliche Gelände nur sehr schwer zu passieren ist. Ohne exakte Kenntnis des Wegverlaufs als auch des Einstiegs ins Kolmkar soll diese Variante nicht probiert werden. Auch GPS-Geräte helfen hier nur bedingt, weil der direkte Zustieg nicht gangbar ist. Zudem wartet das obere Kolmkar mit Kletterpassagen im Absturzgelände mit Schwierigkeitsgrad 2 auf. Mindestens sechs weitere Stunden wären für diese Abstiegsvariante einzuplanen.)

Die Rückkehr vom Einser ins Grieskar ist am Besten über die Zustiegsroute zu bewältigen. Alternativ kann man auch den Gr. Rabenstein (2056m) in teils leichter Kletterei (I) anpeilen, um dort dem mit Steinmandln markierten direkten Steig hinunter ins Grieskar zu folgen. Der markierte Weg im Steirerkar ist im kupierten und latschendurchzogenen Gelände hingegen nur sehr schwer zu erreichen.

Wer den "Einser" auslassen und dem Gr. Rabenstein noch einen Besuch abstatten will, hat vom Zwölferkogel aus gute Gelegenheit. Das Gelände ist hier recht übersichtlich und der Gipfel kann in recht direkter Linie erreicht werden.

Einmal im Grieskar angelangt ist noch der 1100 Hm Abstieg (den man von oben direkt überblicken darf ;-)) auf dem markierten Steig in die Röll in ca. 2h zu absolvieren, bevor die Füße auf leicht fallendem Gelände in 3/4 h zurück zum Almsee ausgelockert werden dürfen. Der Abstieg über die bis in den Herbst hinein konservierten Schneefelder, das versicherte Urbanband und die im unteren Teil teils mit losem Geröll übersähten Platten erfordern jedoch nochmals volle Konzentration.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Bahnverbindung über Wels Hbf nach Grünau im Almtal; von dort mit dem Bus bis zum Almsee Gh Seehaus.

Anfahrt

Entweder von der A9 Pyhrnautobahn Abfahrt Ried im Traunkreis und der L562 Kremsmünsterer Straße folgend oder von der A1 Westautobahn Abfahrt Vorchdorf über die L536 Pettenbacher Straße nach Pettenbach und von dort über die B120 Scharnsteiner Straße nach Scharnstein.

Alternativ auch von der A1 Westautobahn Abfahrt Regau die B145 Salkammergutstraße nach Gmunden und die B120 Scharnsteiner Straße nach Scharnstein.

Von dort über die L549 Almtalstraße nach Grünau im Almtal. Dem Straßenverlauf folgend weiter zum Almsee.

Parken

Großer, ausreichender Parkplatz hinter dem Gasthaus Seehaus am Anfang des Almsees / Eingang zur Röll.

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Trittsicherheit ist ein unbedingtes Muß auf dieser Tour, das Verletzungsrisiko an scharfkantigen Kalkformationen ist nicht zu unterschätzen. Vorsicht auch vor Dolinen auf der Hochfläche. Es sei auch erwähnt, daß Plateaubegehungen dieser Art aufgrund fehlender Anhaltspunkte bei Nebel ungeeignet sind.

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